Biberacher Hütte

Die Alpenvereinswege des Wegewarts

Alpenvereinswege

Untrennbar mit einer Alpenvereinshütte ist der Wegebau verbunden. Viele Hüttenbesucher sind sich des Einsatzes der Wegebauer nicht bewusst. Die Alpen sind durchzogen von einem Wegenetz, welchen uns zu den Hütten und auf die Gipfel führt. Diese Wege wurden zum größten Teil vom Alpenverein angelegt. Zusätzlich zu den Wanderwegen gibt es noch Wirtschaftswege, welche dem Hüttenwirt die Zufahrt zur Hütte ermöglichen. Dies alles muss auch instandgehalten werden.

Die Alpen sind in Arbeitsgebiete eingeteilt. Die DAV Sektionen betreuen 189 Arbeitsgebiete mit fast 100 Quadratkilometern Fläche in Bayern und im westlichen Österreich. Sie kümmern sich um ein Netz aus Bergwegen und alpinen Steigen von etwa 30.000 km Länge.

Das Arbeitsgebiet der Sektion Biberach ist etwa 10 km lang und 8 km breit. Durch die großen Höhenunterschiede und die Geländestrukturen kommt dann einiges an Fläche zusammen. 

Die Erschließung der Alpen ist abgeschlossen. Es werden keine neuen Wege gebaut. Die vorhandenen Wege werden erhalten.

Der Wegewart ist zuständig für die Pflege des Wegenetzes. Mit großem körperlichen Einsatz werden von ihm und seinem Helferteam Schäden welche durch Niederschläge, Murgänge, Steinschlag und Lawinen verursacht wurden, ausgebessert. Die Beschilderung, Wegmarkierungen und Steighilfen wie Drahtseile und Stufen fallen ebenfalls in das Resort des Wegewartes.

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Stefan Vollhals
Wegewart Biberacher Hütte
  stefan.vollhals@dav-biberach.de

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Als die Biberacher Hütte gebaut wurde, wie auch in den darauf folgenden Jahren, wurde von der Sektion Biberach ein attraktives Wegenetz angelegt.

Der älteste Weg im Bereich der Biberacher Hütte ist der „Weimarer Weg“. Dieser wurde 1909 von der Sektion Weimar angelegt und führt von Schröcken vorbei am Platz an welchem ab 1910 die Biberacher Hütte erbaut wurde zur Braunarlspitze. 1921 übernahm die Sektion Biberach die Betreuung des Weges.

Als einer der ersten Wege wurde ab 1911 der von Landsteg zur Hütte, der heutige Zufahrtsweg angelegt. Auch der Zugang von Buchboden im Großen Walsertal, zur Biberacher Hütte war ebenfalls pünktlich zur Hütteneröffnung als Alpenvereinsweg ausgebaut. Der dritte Weg, auf welchen die Festgäste die Biberacher Hütte erreichen konnten, war der Glattjöchelweg. Diesen stiftete im Jahre 1911 der Kronenwirt aus Schopperau.

In den Jahren 1911/12 wird der Weg zum Braunarfürggele ausgebaut und verbessert. Ebenfalls im Jahr 1912 wird der Weg zur Hochkünzelspitze fertiggestellt.

1937 wurde der Zitterklapfenweg nach 18-jähriger Planung und langwierigen Verhandlungen mit Grundstückseigentümern und Jagdpächtern eröffnet.

Nach langer Planung wird der Metzgertobelweg, welcher zur Göppinger Hütte führt, im Jahre 1922 gebaut.

Wann der Weg von Schoppernau über das Töbelejoch zur Biberacher Hütte angelegt wurde, ist nicht bekannt.

Metzgertobel-Steg Neubau

Metzgertobel-Steg Neubau nahe der Biberacher Hütte 
01. Juli 2018

...am Wochenende 15. bis 17. Juni 2018 startete wieder eine fleißige Truppe der Sektion zur Biberacher Hütte. Das Vorhaben dieses Mal lautete:

Erneuerung des Steges über den Metzgertobel, welcher auf dem Streckenabschnitt Biberacher Hütte hinunter Richtung Großes Walsertal platziert ist, von wo z.B. der Weg zur Göppinger Hütte führt. Dabei waren: von der Jugendgruppe der Sektion einige Tatkräftige (Kleine und Große), der Wegewart und der Hüttenwart. Im Vorfeld wurde der neue Steg aus Stahl-Einzelteilen vorgefertigt und in Teilstücken die 350 Höhenmeter in den Tobel "by Hand and Feet" transportiert (oder besser geschindet)... Es war ein Kraftakt, bis wir alles am Bestimmungsort hatten.
Die konstruktive Besonderheit im Planungsstadium war, dass der Steg zunächst in Einzelteilen getragen werden können muß, und dass dieser jeweils im Herbst abgebaut und im Frühjahr wieder aufgebaut werden kann, da im Tobel im Winter Lawinen und Schneemassen mit hoher Sicherheit das Gewerk beschädigen würden. Der jährliche Ab- und Aufbau soll mit wenig Zetaufwand und max. 2 Personen zukünftig möglich sein.

Vor Ort mußte zunächst an den beiden Auflagepunkten eine feste Position im Gestein geschaffen werden. Auf der Nordseite relativ einfach, auf der Südseite arbeiteten wir uns an der Kante tiefer, bis nach knapp 1 Meter endlich festes Gestein zum Vorschein kam, in das wir die Auflageschienen bohren und Schrauben zementieren konnten. In diesem Zuge wurde auch die Seilversicherung Bergauf - südwärts, maßgeblich durch den Wegewart - erneuert. In den nächsten Schritten wuchs der Steg und konnte nach und nach fertiggestellt werden. Bei bestem Wetter konnten wir diesen ehrenamtlichen Einsatz meistern. Allerdings waren wir alle dann am Sonntagmittag froh, alles Werkzeug, Maschinen und Stromaggregat ins Tal nahe der Alpschellalpe hinunter tragen zu müssen, anstatt wieder hoch zur Hütte.

Tipp:
Wir empfehlen einen interessanten und abwechslungsreichen Aufstieg zur Biberacher vom Parkplatz Bad Rothenbrunnen im Großen Walsertal, durch das lange Metzgertobeltal und über den neuen Steg. Wem der Marsch zu lange ist, kann mit dem Fahrrad den Alpen-Versorgungsweg fahren. An der Gabelung Ischkarneialpe dann das Rad abstellen und zu Fuß weiter bis kurz vor die obere Alpschellalpe. Dort links abzweigen und über den Metzgertobel hoch zur Litahütte aufsteigen, von wo man kurze Zeit später dann an der Biberacher Hütte ankommt. Nach einer wohl verdienten Rast auf der Biberacher Hütte den Rundweg fortführen zur Ischkarneialpe und dann talwärts zum Fahrraddepot, oder wer zu Fuß unterwegs ist, den schönen Brent-Arlen-Weg Richtung Parkplatz nehmen. Ab Fahrraddepot nun gemütlich bergab das Tal hinaus das Rad zum Parkplatz rollen lassen....